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Aktuelles und Neuigkeiten.

Update aus dem YMCA Spitak

Der YMCA Spitak ist weiterhin stark gefordert und setzt sich konsequent für die Gesellschaft ein.

Flüchtlings-Arbeit des YMCA Spitak

(Stand 29.10.2023) Mit grosser Betroffenheit haben wir die letzten Monate die Entwicklung in Berg-Karabach verfolgt. Ende September mussten, nach einer monatelangen Blockade, über 100'000 ethnische Armenier nach Armenien flüchten. Der YMCA Spitak hat Nothilfe geleistet und leistet diese weiterhin, indem er Familien kurzfristig Unterkunft bietet, bevor diese eine eigene Wohnung beziehen können. Von Seiten des YMCA Spitaks als auch privat von den Mitarbeitenden wurden Güter des täglichen Bedarfs gesammelt, um sie an die Flüchtlinge abgeben zu können. Diese kamen meist mit nichts als ihren Kleidern am Leib und ihrem Pass an und müssen sich ihr Leben komplett neu aufbauen. Gleich zu Beginn der Flüchtlingsbewegung wurde ein Aufruf gemacht, dass geflüchtete Kinder und Jugendliche kostenlos an den YMCA-Programmen teilnehmen können, wovon bereits etliche Familien profitieren. Für weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung. 

(Stand 17.11.2021) Armenien befindet sich zur Zeit in einer heftigen vierten Pandemie-Welle. Diesmal sind besonders Kinder davon betroffen. Die Zahl der tödlichen Verläufe ist landesweit stark angestiegen. Der YMCA Spitak hat deshalb entschieden, den Kindergarten zu schliessen, so wie es auch die staatlichen Schulen und Kindergärten gemacht haben.  
In dieser Situation bereitet der YMCA Spitak weiterhin Mahlzeiten für das Spital zu, aktuell sogar bis zu 150 Essen am Tag. 

Die weiteren Programme des YMCA Spitak bleiben geöffnet.

Diese Woche haben die ersten Teilnehmerinnen den ersten Lehrgang des „Women Resource Centers“ im YMCA Spitak abgeschlossen. In diesem Projekt geht es darum, Frauen zu befähigen, sich im Bereich Kosmetik selbständig zu machen und so einen wesentlichen Beitrag zum Haushaltseinkommen selbst zu erwirtschaften. Die Frauen haben sich in Nagel-Design ausbilden lassen, weitere Lehrgänge in den Bereichen Frisuren/Coiffeur, Augenbrauen- und Lippentätowierungen und Haarentfernung folgen.

Eskalation im Konflikt um Berg-Karabagh

Mit grosser Bestürzung und tief betroffen verfolgen wir weiterhin die neusten Entwicklungen im seit 27.9.20 eskalierten Konflikt um Berg-Karabagh („Arzakh“) und stehen täglich in Kontakt mit unseren Freundinnen und Freunden in Armenien.

(Stand 23.12.20)

Wir möchten euch gerne ein kurzes Update aus Spitak geben.

Anfangs Oktober hat der YMCA Spitak zwei Grossfamilien, welche aus Berg-Karabagh geflüchtet sind, bei sich aufgenommen. 

Am 9. November wurde der Krieg mittels einer Waffenruhe beendet. Grosse Teile von Berg-Karabagh wurden im Rahmen dieses Abkommens in die Kontrolle Aserbaidschans übergeben. 

Die Ehemänner der beiden Familien waren glücklicher als über 2500 andere, sie haben den Krieg an der Front überlebt und sind nach Kriegs-Ende zu ihren Familien nach Spitak gereist. Das Haus der Familie in Martakert wurde im Krieg beschädigt, konnte aber notdürftig repariert werden. Während den Reparatur-Arbeiten wurde die Familie weiterhin im YMCA Spitak beherbergt und betreut. Kurz bevor die kürzere Zugangs-Strasse Ende November unter aserische Kontrolle kam, ist die Familie zurückgereist, um mit den Senioren und Kindern nicht den längeren Weg fahren zu müssen.

Für die Familie aus Hadrut bedeutet der Kriegs-Ausgang, dass sie ihr gesamtes Hab und Gut und ihre Heimat verloren haben, ihr Dorf gehört nun zu Aserbaidschan und ist nicht mehr zugänglich für sie. Die Leitung des YMCA Spitak evaluiert zur Zeit gemeinsam mit der Familie die Möglichkeiten für eine Wohnungs-Miete in Spitak und beherbergt sie weiterhin so lange wie nötig.

Doch nicht nur für diese Familie möchte sich der YMCA Spitak einsetzen. Der YMCA Spitak sieht grosses Potential in der langfristigen Begleitung und Integration von Flüchtlingen. Aktuell werden verschiedene Möglichkeiten evaluiert. Der hohe Spenden-Eingang ermöglicht es uns, Start-Investitionen in ein solches Projekt zu tätigen.

Armenien tut sich verständlicherweise schwer damit, sich nach dem verheerenden Krieg und der schweren, immer noch andauernden Covid-Welle wieder aufzurappeln. Das Trauma, die Angst und die Hoffnungslosigkeit sitzen tief in jedem Armenier und jeder Armenierin. Auch der Frust über die internationale Gleichgültigkeit und die Angst vor möglichen zukünftigen kriegerischen Auseinandersetzungen sind zu spüren. Hinzu kommen grosse innenpolitische Spannungen.

Gerade in dieser schwierigen Lage kann der YMCA Spitak Hoffnung und Perspektiven vermitteln. Die jungen Freiwilligen leisten gemeinsam mit den Angestellten einen wertvollen Dienst in der Kinder- und Flüchtlingsbetreuung und dem Mahlzeiten-Dienst für das Spital in Spitak. Einige Aktivitäten wie die Öffnung des Fitness-Raums laufen langsam wieder an. Wir sind in stetigem Austausch mit unseren Partnern und sollen herzliche Grüsse und herzlichen Dank für alles ausrichten!


 

(Stand 28.10.20)

Auch nach dem dritten, diesmal von Seiten der USA initiierten, Waffenstillstand ist die Hoffnung nicht gewachsen, dass sich im Konflikt um Berg-Karabagh eine baldige Lösung abzeichnet. Erneut erreichen uns Berichte über die Verletzung der Waffenruhe und weitere Nachrichten über Verluste. Das Grauen nimmt kein Ende…

Seit Anfangs letzter Woche ist unsere Partnerorganisation YMCA Spitak nun doppelt gefordert.

Die Fallzahlen der COVID-Pandemie sind in Armenien erneut gestiegen und das Spital in Spitak wurde erneut zum Notspital erklärt. Damit verbunden kam die erneute Anfrage um Versorgung des Spitals durch den YMCA Spitak. 

Die Gruppe der Kriegsflüchtlinge aus Berg-Karabagh, bestehend aus 5 Erwachsenen und 14 Kindern hat nun eine fixe Tagesstruktur und eine Beschäftigung erhalten. Einige helfen bei der Zubereitung der Mahlzeiten für das COVD-Spital mit, andere betreuen die Kinder aus Spitak, die gemeinsam mit den Kindern aus Berg-Karabagh den internen Kindergarten besuchen, und wieder andere helfen bei der Ernte im Garten des YMCA mit. Daneben werden die Erwachsenen eingeladen, in Gesprächsgruppen über ihre Situation auszutauschen…

Ein kleiner Lichtblick in diesen dunklen Stunden und ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft!

Die landwirtschaftliche Versuchsanlage im Garten des YMCA ist soweit wiederhergestellt, dass die bestehenden Obstbäume reiche Frucht gebracht haben. Die geplanten Reparaturarbeiten und das Pflanzen der neuen Bäume wurde infolge der beiden Krisen seit Mai 2020 leider erschwert. So konnten bis heute 72 der 132 zerstörten Bäume neu gepflanzt werden. Wir hoffen, dass wir noch vor dem Winter zumindest das Hagelnetz wiederherstellen können, um die verbleibenden Pflanzen zu schützen. 

Unsere Crowdfunding-Aktion über „I care for you“ war ein voller Erfolg. Innert vier Tagen haben wir das erklärte Spendenziel erreicht und so die Versorgung für mind. 30 Tage gesichert. Nun sammeln wir weiter, da sich kein Ende der Krise abzeichnet und wir weitere Personen mit der Arbeit des YMCA Spitak begünstigen möchten. 

Aufgrund dieser Aktion wurden auch die Medien auf uns aufmerksam und ref.ch sowie Radio Lifechannel haben Berichte darüber publiziert. Und diese Berichte wurden über die Social Media Plattformen weiter geteilt. So informierte auch der YMCA Europe seine Abonnenten über die wertvolle Arbeit des YMCA Spitak.
Weiterhin bitten wir euch, den nachfolgenden Link breit zu streuen und somit unsere Kampagne weiter zu unterstützen!

Danke für eure Unterstützung und euer Mittragen!
Ein Artikel über die Arbeit des YMCA Spitak gibt es auch auf ref.ch
Hier gibts den Bericht von Radio Life Channel zum nachhören.


(Stand 12.10.20)

Mit grosser Bestürzung und tief betroffen verfolgen wir weiterhin die neusten Entwicklungen im Konflikt um Berg-Karabagh („Arzakh“) und stehen täglich in Kontakt mit unseren Freundinnen und Freunden in Armenien. 
Trotz des am Samstag, 10.10.20 verkündeten Waffenstillstands gibt es täglich Berichte über Verletzungen der Waffenruhe. Die Lage ist unübersichtlich und es scheint weiterhin unwahrscheinlich, dass sich die Situation nächstens wesentlich ändern wird/kann. Der Konflikt scheint unlösbar und die Verluste sind unfassbar...
Armenische Quellen meldeten gestern 532 Todesopfer auf Armenischer Seite, darunter viele junge Rekruten, auch mehrere Menschen aus Spitak und dem Umfeld des YMCA Spitak. Wir trauern um die Opfer dieses Krieges und beten, dass das Blutvergiessen ein Ende findet. 
Das Leben in Armenien scheint zwar normal weiterzulaufen, aber es bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an. Nachdem die COVID19-Krise das Land Armenien und unsere Partnerorganisation YMCA Spitak schwer getroffen hat, ist das Land Armenien nun unmittelbar bedroht. Die Regierung hat alle Bürgerinnen und Bürger, die nicht in den Militärdienst einberufen worden sind, dazu aufgefordert, individuelle Notfall-Sets bereit zu stellen und sich darauf vorzubereiten, ihr Zuhause innert kürzester Zeit zu verlassen und sich in Schutz zu begeben. In Yerevan, wie auch in den anderen Städten und eben auch in den ruralen Gebieten.
Zusätzlich sind aus dem umkämpften Gebiet Berg-Karabagh bereits viele Menschen aus ihren Wohnungen und Häusern geflüchtet und suchen nun in Armenien Zuflucht. Privatpersonen wie auch versch. Institutionen und Organisationen haben diese Menschen bereits bei sich aufgenommen. Dabei handelt es sich um Frauen, Kinder und ältere Menschen. 
In dieser schwierigen Zeit hat sich auch der YMCA Spitak dazu entschieden, seine ganze Infrastruktur als "Shelter", als sicheren Zufluchtsort für Familien aus Berg-Karabagh zur Verfügung zu stellen. Diese erhalten Obdach, Verpflegung und eine geregelte Tagesstruktur mit Unterricht für die schulpflichtigen Kinder. Der YMCA Spitak leistet somit erneut einen unverzichtbaren Beitrag in dieser neuen Notlage.
Um die Kosten für diese Beherbergung zu decken, sammeln wir ab sofort erneut Spenden für die Arbeit des YMCA Spitak. Auch in diesem Fall haben wir uns entschieden, die Crowdfunding-Plattform „I care for you“ zu nutzen und bitten euch, den nacholgenden Link breit zu streuen und somit unsere Kampagne zu unterstützen! icfy.ch/zufluchtinspitak
Danke für eure Unterstützung und euer Mittragen!