Vorgeschichte
An der Generalversammlung im Jahr 2000 haben die Mitglieder des Cevi Zürich den Vorstand bauftragt, eine internationale Partnerschaft aufzugleisen. Im Sinne der Solidarität und christlicher Nächstenliebe wurde die Idee verfolgt, als Teil einer weltweiten Bewegung eine andere YMCA-Organisation unterstützend zu begleiten.
Unter Beizug von HorYzon, dem damaligen internationalen Arbeitsgebiet des Cevi Schweiz, wurden verschiedene Dossiers begutachtet und der YMCA Spitak in Armenien wurde als möglicher Partner ausgewählt und an der Generalversammlung im Folgejahr 2001 vom Vorstand vorgeschlagen. Massgebliche Unterstützung kam von Seiten von Emile Stricker, dem damaligen Geschäftsführer von HorYzon und damaliger Leiter der «Fieldgroup» des YMCA Europe für Armenien.
Bereits ein paar Jahre zuvor hat HorYzon sogenannte «Workcamps» in Armenien durchgeführt, weshalb die Zuständigen bereits mit den Menschen und der Situation vor Ort vertraut waren.
Entscheid
Die Annahme des Antrages von Seiten des Vorstandes an der Generalversammlung 2001 bildet den Grundstein unser Partnerschaft mit dem YMCA Spitak. Dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist, liegt auch an der eindrücklichen Bilderpräsentation durch Emile Stricker, der von seinen Erfahrungen in Armenien berichtete. Weitere entscheidende Faktoren waren die Fortführung der Tradition der christlichen Armenienhilfe in der Schweiz, die bereits in den Jahren des Genozids am Armenischen Volk entstanden ist und die Verwurzelung des christlichen Glaubens im Land Armenien wie auch in der Organisation Cevi Zürich.
So einfach die Entscheidungsfindung war, umso schwieriger gestaltete sich dann die konkrete Umsetzung. Wie wird eine solche Local-to-Local-Partnerschaft gestartet? Was sind die Erwartungen? Wo liegt das Potenzial? Wie kann sichergestellt werden, dass die Beziehung gleichwertig und auf Augenhöhe ist?
Eine erste Handlung kam von Armenischer Seite mit der formellen Einladung des Cevi Zürich zur Teilnahme am internationalen «ECHO»-Festival («Exploring Christian Heritage Origins») zur Feier von 1700 Jahren Christentum in Armenien. Dieses Festival sollte im September 2001 am Sevan-See stattfinden und bot eine ideale Gelegenheit erste Beziehungen zu knüpfen und unser Parterland am Fusse des Ararats zu besuchen.
Da sich weder aus den Reihen des Vorstandes noch der Angestellten jemand finden liess, der diese Gelegenheit packen würde, wurde der Rahmen ausgeweitet. Eine Anfrage ging an Adrian Künsch, damaliger Präsident des Cevi Altstetten und Albisrieden und Freiwilliger im Cevi Zürich.
Beziehungsaufbau
Dieser reiste Anfangs September 2001 als alleiniger Delegierter nach Armenien um am ECHO-Festival teilzunehmen und machte sich während eines dreiwöchigen Aufenthalts mit dem Land, den Menschen und den verschiedenen lokalen YMCA-Gruppen vertraut. In langen Gesprächen mit Hayk Khachatryan, dem damaligen Leitenden des YMCA Spitak wurden Erwartungen geklärt, Potenzial diskutiert und Visionen entworfen.
Erste Erfolge
Als erfahrener Jungscharleiter und Mitarbeitender in der Ausbildung des Arbeitszweigs «Ten Sing» führte Adrian verschiedene Workshops in Armenien durch und bald schon entstand der Wunsch nach einer nationalen Ausbildungswoche für Leitende der Ten-Sing-Gruppen in Armenien.
Innert weniger Tage wurde es möglich, eine junge Leitende aus Spitak in die Schweiz einzuladen um das «Ten Sing Semi 1» auf dem Hasliberg zu besuchen, das Adrian mitleitete.
So kam es, dass Adrian, nicht mal 10 Tage nach seiner Ankunft zurück in der Schweiz, Lusine Poghosian mit 18 Jahren als erste Armenische Freiwillige in der Schweiz begrüssen konnte. Der Besuch des «Ten Sing Semi 1» und im Herbstlager des Cevi Altstetten und Albisrieden war eine wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten. Nach ihrer Rückkehr dauerte es weniger als einen Monat, bis die erste nationale YMCA-Ausbildungswoche unter der Leitung von Lusine stattfinden konnte!
Noch im selben Jahr entstand im Cevi Zürich eine lose Gruppe, die sich mit Armenien befasste und eine erste Reise nach Armenien planen konnte. Aus dieser ersten Armenienreise im Herbst 2002 entstand das «Armenien-Partnerteam» aus rein freiwilligen Mitarbeitenden, die bereits weitere Jugendaustausche organisierten. Mit einem Info-Abend am 7.11.2003 stellten wir dann unsere junge Partnerschaft einer breiten Öffentlichkeit vor. Dass an diesem Abend mehrere junge Menschen mit armenischen Wurzeln sich zu den bekannten Gesichtern im Cevi Zentrum Glockenhof gesellten, kam für alle überraschend und motivierte uns sehr.
Alles was danach kam ist für mich noch heute absolut überwältigend und nicht vorhersehbar. Wie unsere Partnerschaft auf so breites Echo stossen würde und wie gross die Unterstützung sein würde, die wir erfahren durften, das hätte ich mir selber nie vorstellen können. Gott meint es gut mit uns!
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